Dienstag, 12. März 2019

Routinen des Tages - Tagträumereien


Routinen die in Träumen schwimmen


Die Gedanken des Objekts glitten gleich stetig prasselnden Regentropfen über das glatte Blätterwerk, strömten über Kaskaden dunkler Flächen direkt hinab in den schwarzen Raum der finalen Selbstaufgabe. Es folgte nicht dem weißen Licht konturloser Schneewelten, sondern im Gegenteil, suchte den Sog der ewigen Nacht, einer alles einnehmenden, alles verschlingenden und es genießenden Nacht. Dabei lebte es doch seine täglichen Routinen aus, bediente die Aufseherin am Morgen, übte in jüngster Zeit selbst ein ganz präzises Ritual der Reinigung und Pflege an sich aus, sobald das Haus verwaist, es alleine in Ihm zurückbleibend, war.
So wurde nun täglich das Gesicht nass und sehr gründlich rasiert, widmete es sich täglich auch einer der Körperzonen, die so im Turnus von vier Tagen zumindest einmal glatt erschienen, bei Bedarf so hätten leicht ganzkörperliche Haarlosigkeit vorweisen können. Ein Klistier , sollte nun auch zumindest einmal pro Woche - für wenigstens 30 Minuten und milde 2 Liter - verabreicht werden.



Träumend geschah dies in einer speziellen Reinigungszelle, die das Objekt sicher verwahrte, in der Realität war es die Duschkabine und ganz banal der Platz vor dem Waschtisch.

Diese neue Prozedur beanspruchte wenigstens eine Stunde und wurde erst begonnen, sobald die ersten Tendenzen an den Märkten analysiert und eventuelle Tradinghandlungen erfolgt waren.
Das Objekt ist so meist gegen 10:00 mit der gründlichen Körperpflege fertig, kleidet sich in Dessous und darüber legerer Tagesgaderobe - derzeit leider immer noch, wegen des Besuchs, wenig auffällig und der klassischen Geschlechterrolle angepasst.
In den letzten Tagen drängte dann folgende Geschichte gegen die Wände des phantastischen Heims, so dass es sie durch die Finger in Worte entließ:

Die Röcke der Rittmeisterin


Als die Lieferung pünktlich eingetroffen, das schöne Stück ausgepackt und für wirklich gut gelungen befunden ward, regte sich eine wohlige, leicht vibrierende Stimmung der Lust im Empfinden der Rittmeisterin. Diese Rolle dachte die Herrin sich für einen der nächsten Abende zu.
Der Ausritt durch Birkenalleen, über weite Felder und friedlich im Abendlich liegende Deiche, oder gar dramatisch im Erlkönig, oder dem Schimmelreiter tief ins kulturelle Erbe graviert, er dürfte wohl eines jeden Menschen Phantasie schon einmal gestreift haben, die Ausflüge der Rittmeisterin waren nur Ihrer Spähre vorbehalten, exklusive, harte sportliche Dressur des Pferdes, eine vorzügliche Perfomance und Ausdauer der Herrin vorausgesetzt, sollten diese ganz spezielle Gefühle wecken, es galt immer den rechten Gang, Trab oder Galopp zu wählen, es kurz und heftig zu erfahren, bis hin zu langen, ausschweifenden genießerischen Ritten durch die Agonie des "Pferdleins" hindurch, mitten hinein in den vollkommenen Grad der Hingebung ihres Eigentums.
Vielleicht würde Sie diesem Ding dann sogar eine kleine Fütterung zur Belohnung gönnen.
Das Objekt ahnte nichts von all dem.

Noch fehlten die Röcke, sie waren wesentlicher Bestandteil des Ensembles, da sie sowohl der Herrin Schenkel zu liebkosen, als auch das Objekt vollkommen zu isolieren und von der Umgebung loszulösen hatten. Unter dem jeweils gewählten Rock, sollte sich das vollkommene Aroma der Lust entfalten, sollte ein eigener Kosmos, der Ansporn und Drohung zugleich sein würde, entstehen.
Alleine die Atmungskontrolle, sowie olfaktorische und taktile Komponenten würden auf das ansonsten bizarr eingeschirrte Pferd einwirken, es zu den gewünschten Bewegungen antreiben, oder vollkommene Statik einfordern.
Schon das Geräusch des Stoffes bei der Annäherung der Rittmeisterin an ihr Sportobjekt, sollte dieses in erregte Wallung versetzen, um sogleich beim Besteigen und der durch das Gewand vollkommenen Isolierung das Gefühl absoluter Abhängigkeit und Auslieferung nochmals zu verstärken, den im Grunde waren dies Empfindungen, die das Objekt ja permanent in sich zu fühlen hatte, es war die herrschende Realität. Die Puppe war immer vollkommen den Launen und Wünschen der Herrin ausgeliefert, es war in jenem Augenblick, da es gefangen ward, zum Eigentum geworden, hatte alles zu geben, um als Keinod in der schwarzen Schatztruhe am Leben gehalten zu werden. Ein Leben das an Fäden hing, mit denen die Herrin zu spielen gedachte.

Reitausrüstung


Die Röcke hatte sich die Herrin selbst kreiert, eine gute Freundin besaß ein Atelier, in dem sie mehrere hochtalentierte Sklavinnen, einige davon auch ehemalige Sklaven, hielt, die ihr jede nur denkbare Art von Bekleidung oder auch Verpackung, aus allen nur denkbaren Materialien anfertigten, dafür ernährt  und ansonsten gut behütet und gesichert ihrer Veranlagung zugeführt, in dieser weiter gefestigt wurden.
Auch der Sattel war dort geschaffen worden, dieser war ja nun in einer ersten Ausfertigung aus Leder schon vorhanden. Ein weiterer aus dickem Latex sollte noch folgen und sogar eine Variante die Leder, Latex und Stahl miteinander kombinierte sollte realisiert werden.
Die Röcke würden in Leder, Latex. Lack und schwerem Satin ausgeführt, weitere Möglichkeiten waren angedacht, auch Varianten im Schnitt und der speziellen Ausfertigung der jeweiligen Unterröcke, bzw. Knickers. Die Herrin konnte sicher sein, keine Ihrer Phantasien musste das traurige Dasein er ausbleibenden Realisierung fristen, sie würde eine jede mit Hilfe ihrer innigen Vertrauten letztlich in die Tat umsetzen können.

Doch jetzt stand die Lieferung des ersten Rocks und der,sich möglichst bald sich anschließende, Ausritt an.
Passend zum Sattel, würde es der Lederreitrock sein, geliefert von einer Sklavin, die auch die finale Anprobe begleiten sollte.



Stinotage - in der Nutzmenschenwelt


Die Tage füllten sie nun durch das Tippen, das Traden, den Sport, die Spaziergänge mit den Hunden, am Sonntag zog ein wütender Orkan den Garten und der heutige Montag wird viele Arbeiten erfordern, die wüsten, von Ästen und leider auch vielen welken Blättern erneut bedeckten Flächen für den Frühling bereit zu machen. Arbeit die eigentlich an den vorhergehenden Wochenenden schon so gründlich erledigt ward.
Die Kammer bleibt weiter verwaist, nur in Gedanken kann sich das Objekt ganz ausleben, die Realität wird, bis auf die speziellen Varianten der morgendlichen Pflege, sowie der "Unterkleidung" und den Phasen da das Schreiben von konkreten, doch eben auch nur erträumten, Abläufen, vom Ich bestimmt, das die Alltagswelt belebt und den Körper durch diese führt.
Die Aufseherin ist voll und ganz in ihrem Berufsstreben verwoben, durchlebt so lange Tage, wird eben am Morgen und am Abend versorgt, muss sich keine Gedanken um den Haushalt machen.
Es drängt sich derzeit mit Kraft das Objekt in den Vordergrund, das Ich muss allen Willen mobilisieren, um nicht gänzlich gelähmt zu werden, somit das Tagwerk zu vernachlässigen, Zweifel und Misstrauen bei der Aufseherin zu wecken.
Derzeit hält das Konstrukt noch stand, an der Oberfläche liegt eine heile Stino-Welt, gewöhnlich, sich den dunklen Triaden opfernd, für nichts, und niemanden den man kennt, opfernd.





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